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Radio Rotondes, en collaboration avec Radio ARA #11 Freiheit & Austausch

Wenn der Mensch in einer Umgebung ist in der er sich frei, geborgen und wohl fühlt, dann kann er nur kreativ sein”

Hören Sie die Sendung an

Der Podcast ist auch auf der Website von Radio ARA verfügbar.

In dieser Folge sprechen wir darüber, wie wir andere Menschen bei ihrer Kreativitätsentfaltung unterstützen können. Wir werden uns fragen, was ein Mensch braucht, um kreativ zu sein. Wir werden aber auch das Thema Inklusion behandeln, indem wir über und mit Künstler*innen mit Behinderung sprechen werden. Wir wollen so einen Teil der Kunstszene zeigen, der leider heutzutage noch zu wenig Visibilität und Anerkennung bekommt. 

Wir werden zuerst mit mehreren Menschen sprechen, die mit Künstler*innen mit Behinderung arbeiten. Die meisten von ihnen arbeiten in Werkstätten in denen sie kreative Arbeit leisten, sei es im Theater, in der bildenden Kunst oder im Produktdesign. Sie werden uns beschreiben, wie sie anderen Menschen helfen, ihre Kreativität zu erwecken und zu entfalten. Sie werden uns daran erinnern, dass die Behinderung der Menschen mit denen sie arbeiten nicht relevant ist. Sie behandeln sie einfach wie Menschen, und helfen ihnen ihr Potenzial zu entfalten. Sie werden uns erzählen welche Umgebung, Räume, Denkweisen und Techniken sie schaffen oder nutzen um die Kreativität anderer zu stimulieren. Wir werden aber auch über die Barrieren sprechen, die in der Kunstszene für Menschen mit Behinderung existieren, und darüber, wie wir gemeinsam eine inklusivere Gesellschaft schaffen können.

Wir werden aber auch mit mehreren Künstlern und Künstlerinnen des Kunstateliers von Cooperations Wiltz sprechen. Sie werden uns ihre Kunstwerke und ihre Techniken erklären. Sie werden auch mit uns teilen, wie die Kunst ihr Leben verändert hat, und was sie mit ihrer Kunst bewirken wollen.

Gästepanel rund um das Thema
Kreativitätsentwicklung

1:34 — 53:03 um das gemeinsame Interview anzuhören.

Didier Scheuren (Cooperations)

Didier Scheuren leitet das Kunstatelier von COOPERATIONS S.Coop namens CooperationsART. COOPERATIONS S.Coop bietet Menschen mit Behinderung verschiedene Inklusions-Werkstätten zur beruflichen Eingliederung. Arbeitsplätze werden in den Bereichen Hotelgewerbe, Gastronomie, Gemüseanbau, Gartenbau, ökologische Landwirtschaft und in der Kunst angeboten. Das Kunstatelier gibt Menschen Zeit, Raum und Material um sich ihren künstlerischen Tätigkeiten zu widmen und ihr Potenzial zu entfalten. Das Kunstatelier ist ein Künstlerkollektiv und möchte ein interdisziplinäres und integratives Netzwerk von Künstlern sein.

Moni Kukawka (com.guck Theater)

Moni Kukawka arbeitet seit 20 Jahren im Bereich des inklusiven Theaters. Sie hat das inklusive Theater com.guck in Trier gegründet. Das Ensemble besteht momentan aus 15 Schauspieler*innen, von denen zehn eine Behinderung haben. Sie hat auch in Luxemburg inklusives Theater gemacht, unter anderem für die Trisomie21 asbl und das Jugendhaus An der Sonn in Lorentzweiler. (photo: com.guck Theater)

Gilles Seyler (Collectif Dadofonic)

Gilles Seyler ist freischaffender Künstler und arbeitet, unter anderem, als Theaterpädagoge bei der Ligue HMC im Collectif Dadofonic. Die Ligue HMC unterstützt Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung und setzt sich für ihre soziale, berufliche und kulturelle Inklusion ein.” Unter anderem hat die Ligue HMC mehrere geschützte Werkstätten, in denen sie Mitarbeiter mit oder ohne intellektuelle Behinderung fördert, beschäftigt und begleitet. Die Werkstatt Collectif DADOFONIC ist ein professionelles, künstlerisches Ensemble für Theater, bildende Kunst und Bewegung. Das Hauptziel des Collectif DADOFONIC ist die Produktion von Bühnen- und Straßenaufführungen.” (photo: Collectif Dadofonic)

Susi Pfeiffer & Florence Legendre (ATP)

Susi Pfeiffer und Florence Legendre leiten das Design-Atelier des Eilenger KonschtWierk, eines der sechs Standorte der ATP a.s.b.l. Die ATP a.s.b.l. begleitet Menschen mit einer psychischen Störung bei ihrem psychosozialen Rehabilitationsprozess. Die ATP asbl bietet Zugang zu einer Arbeitsstelle zu Arbeitsbedingungen, die für eine Genesung förderlich sind.” Das Ziel ist es, Menschen mit einer psychischen Störung eine Arbeitsstelle anzubieten, in der sie sich entfalten können, wertgeschätzt werden und einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Des Weiteren können die Teilnehmer*innen sich neu orientieren und Neues lernen, um später auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. Das Eilenger KonschtWierk bietet Arbeitsstellen in den Bereichen Gastronomie, Design, Weidenkorbflechterei, Kunstsiebdruck oder Textilsiebdruck. (photo: ATP)

Für weitere Informationen finden Sie die Links zu den verschiedenen Organisationen und Kollektiven am Ende des Artikels.

Ausgewählte KünstlerInnen

Francis Kirtz

Francis Kirtz hat vor mehreren Jahren aboriginale Kunst und somit auch die Technik der Malerei mit Punkten entdeckt. Seitdem malt er hauptsächlich mit Punkten. Er nimmt sich Gemälde oder Fotos vor und übermalt sie mit Punkten. Er macht aber auch abstrakte Gemälde. Seine Werke sind meistens leuchtend bunt, mit labyrinthartigen Mustern die zusammen eindrucksvolle Gemälde schaffen.

1:07:42 — 1:10:08 um das Interview anzuhören.

Ponx

Ponx ist ein Graffitikünstler, der erst seit zwei Jahren Graffiti macht. Er widmet sich hauptsächlich dem Stylewriting”, einem Stil der darin besteht, seinen eigenen Namen so zu schreiben, dass man ihn fast nicht mehr erkennen kann. Ponx ist sehr ehrgeizig und will sich im Graffiti noch weiterentwickeln.

1:10:09 — 1:12:56 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Luxemburgisch und Deutsch. 

Lisa Schmit

Lisa Schmit war schon immer von Kunst fasziniert. Sie malt, schreibt, zeichnet, stickt und noch vieles mehr. Aber sie liebt nicht nur bildende Kunst sondern auch Tanzen. In ihren Bildern und Objekten lebt sie ihre Träume aus, von Burgen und Schlössern, Prinzen und Blumen. Mit ihrer Fantasie verwandelt sie selbst banale Alltagsgegenstände in zauberhafte, mädchenhafte Objekte, wie z.B. alte Bügeleisen, die zu einem charmanten Augenaufschlag werden.

1:12:57 — 1:14:39 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Französisch.

Emmi Martija

Emmi Martija ist eine Cartoonistin. Sie war von klein an von Comics fasziniert, wollte so zeichnen wie die Zeichentrickfilme die sie liebte, und hat sich so das Zeichnen selbst beigebracht. Ihre Zeichnungen sind voller Humor. Sie zeichnet meistens Superhelden, Disney-Charaktere und Promis. Sie übt in ihren Zeichnungen oft Kritik an der Gesellschaft aus, oder zeigt die Comic-Charaktere die wir alle kennen in ungewöhnlichen Situationen. 

1:14:40 — 1:17:35 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Französisch.

Ben Kieffer

Ben Kieffer’s Zeichnungen können oft schockieren, da seine Lieblingsthemen Drogen, Sex, Horror und Provokation sind. Aber hinter diesen skizzenhaften Zeichnungen verbirgt sich oft viel mehr. Jede Zeichnung hat eine sehr tiefgründige Erklärung. Oft übt er in seinen Zeichnungen auch Kritik an der Gesellschaft aus.

1:17:36 — 1:19:59 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Französisch.

Fatima De Moura

Fatima De Moura macht einerseits sehr viele Stickbilder. Sie hat eine einzigartige Technik, die man sofort erkennen kann. In ihren Stickbildern zeigt sie ihre Träume und Sehnsüchte, wie z.B. das Reisen in exotische Länder. Andererseits liebt sie es auch zu schreiben. Heutzutage nimmt sie sich Zeitungsartikel vor, kopiert sie und macht dazu Zeichnungen. Fatima De Moura ist auch sehr stark am Menschen interessiert. Sie interviewt ihre Mitmenschen und macht daraus Texte und Zeichnungen.

1:20:00 — 1:22:37 um das Interview anzuhören. Das Interview ist auf Luxemburgisch und Deutsch.

Tania Steinfort

Tania Steinfort ist erst seit kurzem im Kunstatelier, war aber schon immer an Kunst interessiert, insbesondere an moderner und abstrakter Kunst. Sie probiert im Moment verschiedene Techniken aus. Sie hat mit Action Painting angefangen, da sie immer schon wie Jackson Pollock malen wollte. Als sie ihre alten Fotos wegschmeißen wollte, kam die Idee auf, sie zu verbrennen und mit der Asche etwas zu malen. Ihre Gemälde sind sehr ausdrucksstark und voller Emotionen. 

1:22:37 — 1:24:52 um das Interview anzuhören.

Um mehr über die KünstlerInnen zu erfahren, sehen Sie sich die Links am Ende des Artikels an.

Ressourcen zum Thema Inklusion


  • Nëmme Mat Eis: Nëmme Mat Eis! (auf Deutsch: Nur mit uns!) ist eine Organisation, die sich für die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Luxemburg einsetzt. Die UN-Konvention wurde am 26. September 2011 von Luxemburg unterzeichnet. Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern”. (UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen)
  • Daaflux ist eine Organisation für Gehörlose und Schwerhörige in Luxemburg. Der Zweck des Vereins ist die Förderung der Interessen hörbehinderter Menschen im Hinblick auf die Verbesserung der Situation der Hörbehinderten im beruflichen und außerberuflichen Bereich, sowie des Verständnisses der Hörbehinderten untereinander und mit Nichtbehinderten.”
  • ZAK (Zesummen Aktiv) (auf Deutsch: zusammen aktiv) ist eine Organisation, deren Ziel es ist, die Einbeziehung geistig behinderter Menschen durch sportliche, kulturelle und soziale Aktivitäten zu fördern.
  • ZEFI (Zesummen fir Inklusioun) (auf Deutsch: zusammen für Inklusion) ist eine Organisation, die sich aus Eltern von Menschen mit Behinderungen, Fachleuten aus dem Bildungsbereich, sowie all denjenigen, für die Inklusion nicht nur ein leeres Wort ist, zusammensetzt. Ihr Ziel ist es, Inklusion zu fördern, Sensibilisierungsarbeit zu leisten und eine Beratungsstelle in Sachen Inklusion zu sein.
  • Info Handicap: Diese Organisation bietet Beratung für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien an. Sie bietet auch Schulungen zum Thema Barrierefreiheit an und fördert den barrierefreien Tourismus.
  • CET (Centre pour l’égalité de Traitement): Dieser Verein ist im Bereich Inklusion und Antidiskriminierung insgesamt aktiv. Ziel ist es Gleichbehandlung aller zu fördern, zu analysieren und zu beobachten beziehungsweise eine Diskriminierung aufgrund von rassischer oder ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder Glaubensbekenntnis, Behinderung oder Alter zu verhindern”.
  • Liste der im Bereich Inklusion tätigen Organisationen nach Angaben des Ministeriums für Familie und Integration
  • Liste der Werkstätten für Menschen mit Behinderung
  • Neue Norm: Online-Magazin & Podcast zum Thema Behinderung
  • Leidmedien: Tipps zur Mediendarstellung von Menschen mit Behinderung
  • Inclusioun ganz einfach liewen: Luxemburgischer Podcast über Inklusion
  • Empfehlungen mehrerer luxemburgischer Organisationen, die im Bereich der Inklusion tätig sind, zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in Medien: Dies kann für alle nützlich sein um zu verstehen, wie man Menschen mit Behinderung beschreiben und das Thema angehen sollte.
  • Instagram Accounts zum Thema Behinderung: raulkrauthausen, fraugehlhaar, edwin.greve, luisalaudace

Kreative Playlist